Unter
Rumination (eigentlich Wiederkäuen) versteht man eine besondere Form einer Essstörung, deren Merkmal das Heraufwürgen von Nahrung vorwiegend im Säuglingsalter ist, wobei Mädchen davon seltener betroffen sind als Knaben. Bei der
Rumination wird die aufgenommene Nahrung bewusst wieder heraufgewürgt, dann gekaut und entweder ausgespuckt oder wieder geschluckt. Die
Rumination kann psychogen oder soziogen bedingt sein, meist vermutet man eine Störung der Mutter-Kind-Beziehung. Die
Rumination wird jedoch auch bei Kindern mit geistiger Behinderung und bei Kindern mit cerebralen Schäden beobachtet, und hat in diesem Fall einen selbststimulierenden Charakter. Viele Kinder mit
Rumination ziehen sich von ihrer Umwelt zurück. Als Therapie wird meist eine Verbesserung der Mutter-Kind-Beziehung versucht, wobei die Prognose bei einer frühzeitig begonnenen Therapie gut ist, sofern keine frühkindliche Störung zu Grunde liegt, wie etwa eine Form eines Autismus. (Stangl, 2018).