Menschen mit Anorexie und Bulimie tendieren oftmals zu übermäßiger sportlicher Aktivität, um ihr Gewicht weiter zu reduzieren bzw. die erfolgte Nahrungsaufnahme auszugleichen. Bei der Sport-Anorexie und Sport-Bulimie handelt es sich um Sonderformen von Essstörungen, bei denen die gewichtsreduzierenden Maßnahmen wie Nahrungsrestriktion, Erbrechen oder Abführmittel eine eher untergeordnete Rolle spielen. Charakteristisch ist dagegen die deutlich überhöhte sportliche Aktivität, welche durch ein striktes Sportprogramm im Sinne einer Zwangshandlung und nicht durch Freude an der Bewegung geprägt ist. Nichteinhaltung des selbst vorgeschriebenen Sportprogramms führt oft zum schlechten Gewissen und einer negativen Stimmungslage. In der therapeutischen Behandlung ist es wichtig, dem übermäßigen Bewegungsdrang entgegenzuwirken, eine achtsame Beziehung zum Körper aufzubauen und angemessene Balance von Anspannungs- und Entspannungsphasen zu finden.